Heute möchte ich euch unsere Küche zeigen. Sie ist das Herzstück unseres Hauses und einer der Räume, in dessen Planung wir mit am meisten Zeit investiert haben. So habe ich heute mal rekapituliert, dass wir insgesamt bei 5 Küchenbauern waren, bis wir denjenigen gefunden haben, der verstanden hat, was wir wollen. Rückblickend kann ich aber nicht sagen, dass wir uns die ersten vier Besuche hätten sparen können. Sondern bei jedem Küchenbauer haben wir etwas dazu gelernt (wie bspw. dass zum Stil unserer Küche gehört, dass wir Muschelgriffe mit Knöpfen kombinieren) und sind in der Planung einen Schritt weitergekommen.
Wie das bei alten Häusern üblich ist, ist die Küche bei uns ein geschlossener Raum. Das hat zwar den Nachteil, dass ich, wenn Gäste da sind, weg von Ihnen bin, wenn ich koche. Uns war es aber wichtig, dem Haus seinen Charakter zu belassen. Und es hat im Übrigen auch den Vorteil, dass ich die Sauerei in der Küche stehen lassen kann – Türe zu und niemand sieht es . Die Schütte oberhalb des Spühlbeckens ist übrigens original. Wobei ehrlich gesagt nicht mehr ganz. Als wir das Haus gekauft haben, war dort bereits eine Schütte. Leider haben die Handwerker aber beim Herausreissen der alten Küche auch die Schütte abmontiert (zum Glück habe ich die einzelnen „Schaufeln“ – wie diese Dinger wohl richtig heissen? – in der alten Wohnung aufbewahrt). Der Schreiner hat uns dann ein neues „Gestell“ aus Holz gemacht, in der ich die original alten Schaufeln versorgen konnte.
(Das Teil links vom Wasserhahn ist eine separate Brause, die sich herausziehen lässt. Das habe ich so in Einrichtungsmagazinen entdeckt und stundenlange gesucht, bis ich endlich bei Perrin and Rowe eine passende und schöne Armatur gefunden habe.)
Als wir in unserer Umbauphase waren, habe ich intensiv Einrichtungsmagazine studiert. In vielen Küchen waren Herde von Lacanche zu sehen. Ich fand sie unglaublich toll und wünschte mir unbedingt auch einen. Ich habe dann recherchiert und herausgefunden, dass es in der Schweiz sogar eine Vertretung gibt. Also haben wir uns an einem Samstag Zeit genommen und sind nach Villeneuve gefahren. Dort befindet sich in der Altstadt das kleine wundervolle Geschäft von Madame Monnier. Mein Mann war sofort hin und weg und für ihn war klar, wir brauchen einen solchen Herd. Er hat mir doch tatsächlich weis gemacht, er würde häufiger kochen, da kochen mit Gas doch sehr männlich sei (na klar 😉 ). Der einzige Nachteil bestand für mich darin, dass ich bei keinem der beiden Backofen unterhalb der Herdplatten ein Sichtfenster hatte. Wie bitte schön, soll ich so Kuchenbiskuit backen?
Habt ihr auf dem mittleren Bild die Sitzgelegenheit gesehen? In einem Einrichtungsbuch habe ich eine Küche entdeckt, in der ein Bänkchen eingebaut war und das wollte ich unbedingt auch. Platzmässig hat es leider nicht für eine kleine Bank gereicht, aber der Sitz reicht vollkommen. Falls jemand von euch gerade eine Küche plant, kann ich euch eine solche Sitzgelegenheit wärmstens empfehlen. Sie wird bei uns rege genutzt (ich mag es bpsw. sehr, wenn ich am Kochen bin und dazu mit meiner Freundin quasseln kann, während die Männer auf die Kinder aufpassen) und auch der Kleine steht oft dort oben und hilft mir beim Rüsten.
Die Sache mit den Backofen haben wir dann so gelöst, dass wir einfach noch einen dritten Backofen mit Guckloch eingebaut haben. Bei meinen Recherchen im Internet bin ich da auf die tolle Marke Smeg gestossen. Die meisten von euch kennen sicher die freistehenden farbigen Retrokühlschränke von Smeg. Aber die Marke hat noch viel mehr zu bieten, wie eben bspw. Backofen und Steamer in nostalgischer Optik, bei denen sich hinter den Drehknöpfen modernste Technik verbirgt. Es wäre also ohne Probleme möglich, dass wir ein komplettes Menu in Backofen zubereiten 😉 .
Die Schrankwand ist in meinen Augen ein kleines Highlight. Uns war wichtig, dass sie von der Optik her ruhig wirkt, weshalb „nach aussen“ alles einheitlich von der Einteilung her wirkt, was bei gewissen Schränken allerdings nur eine optische Täuschung ist. Ganz rechts befindet sich bspw. praktisch über die gesamte Höhe ein grosser Kühlschrank. Ich habe immer Angst, dass ich zu wenig Essen habe, weshalb ich Unmengen einkaufe, die anschliessend verstaut werden müssen und in unserer alten Mietwohnung wurde der Kühlschrank dann öfters zu klein. Deshalb habe ich vorgesorgt, dass dies im Haus nicht mehr passieren kann. Ein Highlight der Schrankwand befindet sich bspw. im ausziehbaren „Tisch“ unterhalb des Backofens. Dem ersten Küchenbauer, bei dem wir waren, teilten wir mit, dass wir befürchten, die Küche sei doch eher klein und wir hätten zu wenig Abstellfläche. Er hat uns dann von der Möglichkeit erzählt, einen faltbaren Tisch in einer Schublade zu verstecken (der „Tisch“ lässt sich doch tatsächlich bis auf 80 cm herausziehen). Ein weiteres Highlight befindet sich hinter dem Rollo. Dort ist nämlich meine optisch nicht sehr schöne, dafür leistungsstarke Kenwood versteckt (wie ihr sehen könnt, habe ich gerade Brot gebacken, deshalb fehlt der Behälter bei der Küchenmaschine). Das Tablett, auf dem sie steht, lässt sich herausziehen und an der Rückwand sind drei Steckdosen.
Mit den Fussbodenplatten von Via verbinden wir auch tolle Erinnerungen. In der Zeit des Umbaus war ich in einem Nähkurs bei Mamsell. Damals fanden die Kurse noch bei ihr zu Hause statt. In ihrem Eingangsbereich hatte sie Zementplatten von Via. Ich habe mich sofort verliebt (genauso übrigens in das Spühlbecken von Villeroy & Boch). Da es damals sehr schwer war, die Platten in der Schweiz zu bekommen, sind wir in unseren Ferien nach Deutschland bis etwa eine Stunde oberhalb von Frankfurt gefahren und haben die Platten vor Ort ausgesucht (im Gästebad und auf der Veranda haben wir auch welche, die ich euch später mal zeigen werde). Die Platten sind zwar etwas heikel was Flecken anbelangt, aber genau diese Flecken machen den Boden zu dem, was er ist. (mehr …)
Heute möchte ich euch unsere Küche zeigen. Sie ist das Herzstück unseres Hauses und einer der Räume, in dessen Planung wir mit am meisten Zeit investiert haben. So habe ich heute mal rekapituliert, dass wir insgesamt bei 5 Küchenbauern waren, bis wir denjenigen gefunden haben, der verstanden hat, was wir wollen. Rückblickend kann ich aber nicht sagen, dass wir uns die ersten vier Besuche hätten sparen …